Was Bedeutet Es Wenn Ich Im Traum Fliegen Kann?
Sebastián Ponce
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Traumdeutung: Fliegen können bedeutet Befreiung – Der Traum vom Fliegen ist einer der häufigsten Träume und das ist gar nicht so erstaunlich. Schließlich entspannt sich Ihr Körper beim Schlafen, sodass sich das Gefühl von Leichtigkeit in Ihren Traumbildern niederschlägt.
Generell steht in der Traumdeutung Fliegen für Freiheit oder Loslassen. Menschen träumen besonders häufig dann, dass sie fliegen können, wenn sie etwas Wichtiges geschafft haben, beispielsweise den Schulabschluss oder das Examen, oder ein seit Langem bestehendes Problem gelöst haben. Auch die Trennung von einem Partner kann oft ein Gefühl der Befreiung sein.
Im Schlaf zu fliegen kann zudem für die Überwindung von Ängsten stehen.
Wie kommt es zu Alpträumen?
Ursachen kennen – Nicht nur das nächtliche Emotionstraining ist für Angstträume verantwortlich. Denn Albträume stehen meist in Zusammenhang mit vorausgegangenen akuten oder chronischen Belastungen. Auch Drogen, Alkohol und Medikamente wie Blutdrucksenker, Psychopharmaka oder Mittel gegen Parkinson können Albträume hervorrufen.
Was bedeutet auf jemanden Fliegen?
Verb, unregelmäßig –
Person | Wortform | |
---|---|---|
Präsens | ich | fliege |
du | fliegst | |
er, sie, es | fliegt | |
Präteritum | ich | flog |
Konjunktiv II | ich | flöge |
Imperativ | Singular | flieg ! fliege ! |
Plural | fliegt ! | |
Perfekt | Partizip II | Hilfsverb |
geflogen | sein, haben | |
Alle weiteren Formen: Flexion:fliegen |
Worttrennung: flie·gen, Präteritum: flog, Partizip II: ge·flo·gen Aussprache: IPA :, Hörbeispiele: fliegen ( Info ), fliegen ( Info ), fliegen ( Info ), fliegen ( Info ), fliegen (Österreich) ( Info ) Reime: -iːɡn̩ Bedeutungen: Hilfsverb sein : sich ohne Bodenkontakt in der Luft, im freien Raum fortbewegen (mithilfe von Flügeln, eines Antriebs, eines Flugzeugs oder Ähnlichem) intransitiv und transitiv, Hilfsverb haben oder sein : (als Pilot ) ein Luft- oder Raumfahrzeug führen Hilfsverb sein : in einem Luft- oder Raumfahrzeug reisen transitiv, Hilfsverb haben : mit einem Luftfahrzeug an einen anderen Ort bringen, befördern reflexiv, Hilfsverb haben : bestimmte Eigenschaften im Fliegen aufweisen reflexiv, unpersönlich, Hilfsverb haben : in bestimmter Weise möglich, zu fliegen transitiv, Hilfsverb haben oder sein : etwas im Fliegen durchführen transitiv, Hilfsverb sein : eine bestimmte Strecke fliegen
übertragen :
Hilfsverb haben : sich zitternd bewegen Hilfsverb haben : eine große Schnelligkeit aufweisen Hilfsverb sein : durch eine stoßende Kraft (wie etwa Wind ) irgendwohin bewegt werden Hilfsverb sein : sich besonders schnell (an einen bestimmten Ort ) bewegen Hilfsverb sein : sich im Winde bewegen, hin und her wehen Hilfsverb sein : (irgendwohin) geworfen, geschleudert werden umgangssprachlich, Hilfsverb sein : nach unten stürzen, fallen umgangssprachlich, Hilfsverb sein : von irgendwo ( plötzlich ) verwiesen oder entlassen werden umgangssprachlich, Hilfsverb sein : eine Prüfung nicht bestehen ; durchfallen umgangssprachlich, Hilfsverb sein, auf jemanden fliegen: von jemandem oder etwas besonders begeistert sein; ein besonderes Interesse für jemanden oder etwas zeigen Herkunft: mittelhochdeutsch vliegen → gmh, althochdeutsch fliogan → goh, zu urgermanisch *fleug-a-, vergleiche englisch fly → en, niederländisch vliegen → nl, schwedisch flȳga → sv ; von indogermanisch *pleuk-,
- Das Wort ist seit dem 8.
- Jahrhundert belegt.
- Sinnverwandte Wörter: aufsteigen, gleiten, schweben, schwirren, segeln lenken, führen, pilotieren, steuern donnern, eilen, hasten, laufen, rasen, rennen, sprinten, stürmen, zischen fallen, hinfallen, hinfliegen, hinknallen, hinplumpsen, hinstürzen, purzeln, stolpern, straucheln, stürzen entlassen werden, hinausgeworfen werden, gekündigt werden, rausgeschmissen werden, verwiesen werden durchfallen, durchfliegen, durchrasseln, durchrauschen, scheitern Gegenwörter: abstürzen, fahren, gehen, landen, laufen, liegen, krabbeln, kriechen, schwimmen, stehen, wandern Beispiele: Ein Adler kann fliegen, ein Pinguin kann nicht fliegen.
Wohin fliegt der Schmetterling? Das Flugzeug fliegt von Berlin nach Moskau. Der Ballon flog hunderte Kilometer weit. Die Rackete fliegt zum Mond. Die Vögel fliegen tief über dem Wald. Im Himmel erblickte ich ein hoch über den Wolken fliegendes Flugzeug. Die Biene fliegt von Blüte zu Blüte, um sie zu bestäuben.
Der Satellit fliegt in über 400 Kilometern Höhe. „Zu Tal fliegt, wer will, wieder mit dem Paragleiter.” „An diesem Tag flog der Kalifornier Mike Harker, der als Soldat in Deutschland stationiert war, mit einem Hängegleiter von der Zugspitze.” Er hat schon immer davon geträumt, mit einem Raumschiff zum Mars zu fliegen.
Unser Pilot hatte auch schon kleinere Maschinen geflogen. Heute fliegt er zum ersten Mal in seinem Leben ein Flugzeug. Natürlich weiß er, wie man ein Flugzeug fliegt. Die Familie fliegt im Sommer nach Italien. „Von Peking bis Shanghai fliegt man zwei Stunden mit dem Flugzeug.” Der Pilot hat uns sicher dorthin geflogen.
- Mit dem Hubschrauber wurde der Verletzte zum Krankenhaus geflogen.
- Die Urlauber wurden nach Portugal geflogen,
- Mit Hubschraubern wurde Proviant in die Region geflogen.
- Das Propellerflugzeug fliegt sich besonders leicht.
- Mein Doppeldecker flog sich praktisch selbst.
- Ich hatte nichts zu tun außer gelegentlich den Tourenzähler, den Höhenmesser und den Fahrtmesser abzulesen.” Bei Dunkelheit oder starkem Nebel fliegt es sich nicht gut.
„Sagt ihm, schneller fliegt es sich leichter als langsam!” Er flog eine scharfe Kurve nach rechts. „Je schneller der Looping geflogen wird, desto weniger Pitch ist nötig.” Wir sind schon über tausend Kilometer geflogen. „Aber warum ist unser Flugzeug bloß so einen Umweg geflogen? Entlang der von dir eingezeichneten Linie sollte es doch am schnellsten gehen.” „Eine Tupolev TU-114 fliegt die Strecke von Moskau nach New York in 11 Stunden und 6 Minuten.” „Er flog vor Angst.
Er war ganz klein und völlig verstört und ganz durcheinander.” „Seine Lungen begannen zu pumpen, sein Atem flog, sein Puls raste, das Herz hämmerte wie verrückt in seiner Brust.” Plötzlich kam ein heftiger Windstoß und ließ das Laub durch die Luft fliegen. Ihr Hut ist ihr fast vom Kopf geflogen. Durch den Wind flog ihm die Zeitung aus der Hand.
Der Pfeil flog durch die Luft und traf die Zielschiebe. „Das junge Mädchen flog ins Zimmer und schlang ihre Arme um des alten Mannes Nacken.” „Er flog dem Gefangenen in die Arme, küsste, drückte ihn, schrie, lachte, hüpfte, tanzte, weinte, rang die Hände, zerschlug sich Gesicht und Brust, schrie wiederum, und bezeigte sich durchaus wie ein Wahnwitziger.” „Sein misstrauischer Blick flog über die anwesenden Gäste, als hielte er nach verkleideten Scharfschützen Ausschau.” „Die Pferde flogen wie der Sturmwind.” „Der Wind peitschte ihr gegen die Wangen.
Das Pferd flog über Felder und Hügel und wurde erst langsamer, als sie in den Wald kamen und Tiere und Vögel erschrocken davonstoben. Die höher steigende Sonne färbte den Himmel pfirsichfarben.” „Seine vier Hände flogen über Tasten und Sensoren, er las die Daten ab und atmete dann auf.” „Seine Hände flogen über das Instrument und verursachten nicht einen schrägen Ton.” „Das Gesicht war nicht zu erkennen, da die fliegenden Haare und der lange Bart die Züge des Mannes fast vollständig verdeckten.
Der Gefangene schien verrückt geworden zu sein.” „ Die Trommeln rasten und die Fahnen flogen Im Sturme um das königliche Schloß ” „Die fliegenden Röcke und Tücher der jungen Frauen skandieren den musikalischen Rhythmus und zeigen den tänzerischen Schwung an.” Ein Fußball flog gegen die Fensterschiebe und zerschmetterte sie.
- Im Winter, wenn draußen der Schnee liegt, lassen die Kinder Schneebälle fliegen,
- Ein harter Gegenstand flog ihm an den Kopf.
- Das Auto fuhr so schnell, dass es aus der Kurve flog,
- Der Räuber flog sofort ins Gefängnis.
- Ach ja, die Zeit fliegt schnell vorüber, und sie bringt nicht immer die Erfüllung unserer Wünsche.” „Zwei riesige Schatten flogen direkt auf mich zu.
Ich taumelte einen Schritt zurück. Die Schatten kamen näher und mein Pferd wurde unruhig.” „Alles, was liegen bleibt, fliegt sofort in den Müll. Haben Sie verstanden?” „ Bin rückwärts vom Stuhl geflogen und gegen den Herd geknallt.” „Frisch gewaschene Wäsche war samt Korb in hohem Bogen in den Dreck geflogen und noch mehr.” „Was glaubst du, wie oft ich schon auf die Nase geflogen bin, wenn mir früher beim Tanzen meine Krücken gebrochen sind.” Er flog wegen seiner Gewalttätigkeit von der Schule.
Was bedeuten Fliegen in der Wohnung?
1. Offene Lebensmittel in der Wohnung – Die wohl häufigste Ursache für Fliegen in der Wohnung ist, wenn sie Nahrung finden, die offen herumliegt. Dabei kann es sich um Obst oder Gemüse in der Schale handeln, dass bei den hohen Temperaturen auch schnell matschig wird und zu riechen beginnt.
Was wünscht man sich beim Fliegen?
Warum wünscht man jemandem “Hals- und Beinbruch”? Wir wünschen uns Knochenbrüche, aber meinen damit eigentlich: “Viel Glück!” Wie kann das sein? Die Herkunft der Redewendung löst das Rätsel. Mach dich schlau! 0
- “Hals- und Beinbruch” wünscht man einer Person, die vor einer schwierigen oder gefährlichen Aufgabe steht. Kurzum: Das Vorhaben soll erfolgreich sein.
- Ist die Redewendung als Warnung zu verstehen? Oder als Aufforderung, alles zu geben – bis auf die Knochen?
- Nein. Zugrunde liegt der jiddische Ausdruck “Hazlóche un Bróche”, Und das heißt: “Glück und Segen”, Die Wunschformel wurde ins Deutsche übertragen und der Sinn beibehalten. Klingt nach einem Übersetzungsfehler, ist aber gut gemeint.
- “Das ist doch kein Beinbruch!” Damit will man sagen, dass etwas nicht so schlimm ist. Hier erschließt sich die Bedeutung schnell – und unmissverständlich.
- Aus der hebräischen Sprache stammen auch noch andere Ausdrücke, die eingedeutscht wurden: “Malochen” geht auf “Malakha” (Werk, Arbeit) zurück. Und “Schmiere stehen” auf “Schmira” (Wache).
Früher glaubten die Menschen, dass gute Wünsche die bösen Geister veranlassen würden, Übles zu tun. Daher wünschte man sich das Gegenteil von dem, was man sagte. In der Luftfahrt hält man es heute noch so: Flieger begrüßen (und verabschieden) sich mit einem “Holm- und Rippenbruch!”, Tragflügel eines Flugzeugs © Getty Images Seglerinnen und Segler wünschen sich “Mast- und Schotbruch!” und damit eine reibungslose Fahrt auf See. Allerdings gibt es noch eine andere Erklärung dafür: Mast und Schot (Leine) stellten bei einem Schiff einst die Sollbruchstellen dar.
Was symbolisieren Insekten?
Schwarmästhetik Viele Insekten führen eine Existenz am Rande der Wahrnehmbarkeit. Ihre Mimikry oder Camouflage kann so perfekt sein, dass wir sie übersehen. Dennoch sind sie aus der Kunstgeschichte nicht wegzudenken. Im Gegensatz zu anderen Tieren werden Insekten selten als Individuen verstanden.
- In der künstlerischen Darstellung handelt es sich zwar häufig um Einzeltiere, bei denen aber fast nie das Gesicht im Sinne eines Porträts fokussiert ist, sondern stets der gesamte Körper gezeigt wird.
- Dieser Körper hat Künstler immer schon fasziniert und zu schrecklich-schönen Darstellungen angeregt.
Besonders wenn sie auf Menschenmaß vergrößert sind, machen Insekten Angst. Das mag daran liegen, dass Insekten dem Menschen trotz gemeinsamer Lebensräume fremd bleiben. Man gibt ihnen keine Namen, zähmt sie nicht und hat selten eine „persönliche” Beziehung zu ihnen.
- Andererseits koexistieren die Gliederfüßer eng mit Menschen, essen dieselbe Nahrung, haben sich perfekt an urbane Räume adaptiert.
- Während Menschen entweder phobisch oder fasziniert auf Insekten reagieren, sind diese von ihnen scheinbar unberührt.
- Allerdings betrachten sie die Menschen zuweilen als Beutetiere: Moskitos saugen unser Blut, solange wir leben, Käfer fressen unsere Leichen.
Schönheit und Hässlichkeit liegen also dicht beieinander, genauso wie die Dichotomie von Schädling oder Wunder. So kommen die Kerbtiere in der bildenden Kunst vieler Kulturen und Epochen als Symbole von Glück, Fruchtbarkeit oder Tod vor. Abbildungen von Insekten fungieren als apotropäisches Zeichen, stehen für die menschliche Seele, für Dämonen oder Gottheiten.
Dieses breite Spektrum verdeutlicht bereits die Ambivalenz und Bedeutungsvielfalt von so unterschiedlichen Tieren wie Bienen, Heuschrecken oder Mistkäfern. Von dem Insekt im Generalsingular zu sprechen – mit mehr als einer Million beschriebenen Arten die artenreichste Tierklasse überhaupt –, macht wenig Sinn.
Insekten sind schon materiell eng mit der Kunstproduktion verbunden. So werden eine Reihe von Pigmenten aus Insekten hergestellt. Aber auch die Seidengewinnung durch die Raupen des Seidenspinners ist für einige Formen der Malerei essenziell. Doch nicht nur als Material, sondern vor allem als Motiv spielen Insekten eine große Rolle.
Die älteste europäische Insektendarstellung ist wahrscheinlich die lebensgroße Tertiärkohlenplastik eines Totengräberkäfers, die wohl vor etwa 30.000 Jahren angefertigt wurde. Etwa 10.000 Jahre jünger sind Ritzzeichnungen von Insekten auf Bisonknochen in der Jungsteinzeit. In etwa zeitgleich entstandenen Felsenzeichnungen in Südafrika wurden vor allem Bienen und Heuschrecken dargestellt.
Und Repräsentationen von schwärmenden Bienen und Imkern bei der Arbeit belegen die Bienenhaltung in Altägypten um etwa 2.600 vor Christus. Nur wenige Arten sind eindeutig positiv oder negativ konnotiert. Die Biene und der Schmetterling sind meist Symbole für „gute” Eigenschaften, während Heuschrecken, Flöhe, Läuse, Kakerlaken eher für das Schlechte in der Welt stehen.
Der Skarabäus wurde in Ägypten verehrt, seine plastischen Darstellungen waren dort als Grabbeigaben üblich. Da dieser Käfer Leichen auffrisst, wird er einerseits mit Schmutz, Tod und Verfall in Verbindung gebracht, gilt aber auch als heiliges Tier. Die Ägypter sahen eine Parallele im Dungrollen des Käfers und dem Lauf der Sonne von Osten nach Westen.
Bemerkenswert ist auch, dass die Hieroglyphe, die den Skarabäus bezeichnet, für Schöpfung, Werden und Entstehen steht. Im Mittelalter wird der Konflikt zwischen Gut und Böse, zwischen weltlichen Versuchungen und Gottesfürchtigkeit an Skulpturen wie beispielsweise der des Fürsten der Welt am Straßburger Münster, um 1280, oder der der Frau Welt am Wormser Dom, nach 1298, mit Hilfe von Insekten verdeutlicht.
Deren Verbindung mit dem Teufel wird nur in der wurmzerfressenen Rückenansicht deutlich, an der sich Insekten aller Art zu schaffen machen. Durch solche Darstellungen sollte Furcht in denjenigen hervorgerufen werden, die an Gott zweifelten. Eine ähnliche Funktion hat das Matthias Grünewald zugeschriebene Gemälde „Totes Liebespaar” von um 1480.
Man sieht Schlangen und Frösche, aber auch Fliegen und Käfer, die die Körper auffressen. Die gemalten Insekten sind die Boten des Teufels, die die Bestrafung einer sündhaften Verbindung symbolisieren. Insekten sind, wie die Pest verbreitenden Flöhe oder die Ernte vernichtenden Heuschrecken, oft Symbole für Zerstörung und Verdammnis.
Im christlichen Umfeld verkörpert die Heuschrecke eine der sieben Plagen der Menschheit und wird in der bildlichen Darstellung mit Krieg und Pest gleichgestellt. Aber auch in anderen Kulturkreisen wird sie häufig mit Gewalt und Tod in Zusammenhang gebracht. Das Keilschriftzeichen für Heuschrecke bedeutet allerdings nicht nur Vernichtung, sondern interessanterweise auch „Bildnis”.
Insekten sind auch mit grundsätzlichen Fragen der Kunsttheorie verbunden worden. Von Vasari stammt die bekannte Anekdote zum Malerwettstreit, nach der Giotto als Knabe einer Figur seines Meisters Cimabue eine Fliege so natürlich auf die Nase gemalt hatte, dass Cimabue sie mit der Hand fortzuscheuchen versuchte.
Die illusionistisch gemalte Fliege markiert hier den Aufbruch zur Kunstauffassung der Renaissance, die die realistische Naturdarstellung als zentrales Ziel setzt, und ist damit Symbol für die malerische Fortschrittlichkeit Giottos im Vergleich zum eher mittelalterlich-traditionellen Cimabue. In der Kunsttheorie der Renaissance galt die Grille unter anderem als Synonym für eine originellen Einfall.
„Grillenhafte” Kreativität kann dabei genauso als Beleidigung für verschrobene Bildfindungen eines Bildhauers oder Malers gemeint sein wie als Lob für höchste künstlerische Erfindungsgabe. Der um 1505 naturgetreu aquarellierte Hirschkäfer von Dürer, der auch in einer Reihe seiner Gemälde vorkommt, wird wegen des Namens und des Geweihs über den Umweg über den Hirsch mit Christus in Verbindung gebracht, so dass seine Darstellung in Bildern von Christi Geburt als Vordeutung auf die Passion lesbar ist.
Erst etwa 100 Jahre später überwiegt das wissenschaftliche Erkenntnisinteresse an den Insekten. Die ersten wichtigen entomologischen Monografien, die sowohl künstlerischen wie wissenschaftlichen Wert hatten, waren Ulisse Aldrovandis „De animalbus insectis libri septem” von 1602 und Georg Hoefnagels Miniaturaquarelle für Rudolf II.
Zur gleichen Zeit, um 1603, führte Roelandt Savery vermutlich als erster Maler Insekten in die Stillebenmalerei ein. In niederländischen und deutschen Stillleben des 17. Jahrhunderts von Jan Breughel oder Georg Flegel kriechen dann Fliegen schon in Scharen über Obst oder umschwärmen Motten und Schmetterlinge als Vanitassymbole das Licht.
- Ebenfalls bemerkenswert ist im 17.
- Jahrhundert Jean Goedardts Buch „Metamorphosis and historia naturalis”, 1662-1667, sowie Maria Sybilla Merians bedeutendstes Werk „Metamorphosis insectorum Surinamensium” von 1705, das auf ihrer Forschung während einer Studienreise nach Südamerika basiert.
- Die Romantik wendet sich dann wieder einer stärker symbolisch besetzten Darstellung von Insekten zu.
Caspar David Friedrich etwa lässt auf seinem 1823/24 entstandenen Gemälde von Ullrich von Huttens Grab einen Schmetterling als Symbol der unsterblichen Seele aus der Gruft aufsteigen. In der Malerei des Biedermeier ist es dann vor allem Carl Spitzwegs schrulliger Schmetterlingsfänger von 1840, der den vergeblichen Wunsch nach einem dauerhaften Festhalten des Glücks ironisieren mag.J.J.
- Grandvilles sich menschlich verhaltende Insekten, sind durchaus gesellschaftskritisch-satirisch gemeint und sagen wohl mehr über den Menschen aus als über die dargestellten Tiere.
- Grandvilles Kunst kann dabei als Vorläufer des Surrealismus gesehen werden, der Kunstbewegung der Moderne, in der sich Künstler am intensivsten mit Insekten als Verkörperung von Wünschen, Trieben und Ängsten des Menschen beschäftigen.
Die vermeintlich männermordende Gottesanbeterin als gleichzeitig lustvoll inszenierte wie angstbesetzte Chimäre wird beinahe so etwas wie das ikonische Tier des Surrealismus. Salvador Dali erhebt Ameisen zu Protagonisten seiner Malerei, Max Ernst kombiniert in seinen Collagen Insekten mit Menschenköpfen.
Das Wunder der Verpuppung, der Metamorphose und der Mimikry wird in vielfältigen Bildideen, aber auch in kunsttheoretischen Abhandlungen von André Breton oder Roger Caillois umgesetzt und spiegelt eine surrealistische Grundhaltung und Bildstrategie. Später im 20. Jahrhundert bauen Jean Dubuffets und, auf ganz andere Art, Damien Hirsts Arrangements mit Schmetterlingsflügeln auf die Wirkungsmacht der schillernden Farbigkeit und auf die Assoziationen zu Lebensfülle, aber auch Fragilität und Vergänglichkeit alles Organischen.
In der Gegenwartskunst werden Insekten nicht mehr nur als Material, Motiv oder Medium verstanden, sondern zunehmend auch als Mitarbeiter in künstlerischen Prozessen. Steven Kutcher etwa nutzt Käfer als lebende Pinsel, indem er deren Füße in Farbe taucht und sie dann über die Leinwand schickt.
- Auch Honigbienen sind durch ihre Produktion hexogonaler Wachswaben reizvolle Assistentinnen für menschliche Bildhauerinnen wie Bärbel Rothhaar, Hilary Berseth, Aganetha Dyck oder Ren Ri, die alle selbst Bienenvölker halten.
- Man könnte angesichts der vielfältigen Beispiele, die auf demselben Prinzip basieren – Bienen werden eingeladen, Objekte mit Waben zu überziehen –, bereits von einer neuen bieneninduzierten Kunstrichtung sprechen.
Die Projekte rahmen die ästhetischen Qualitäten tierlicher Handlungs- und Wirkmacht zu, zielen aber auch darauf, ein Bewusstsein für die Einzigartigkeit der gefährdeten Arten zu wecken und damit für den Verlust, den ein weiterer Rückgang von Biodiversität bedeuten würde.
In solchen Gemeinschaftsprozessen wird nicht nur das Kunstobjekt transformiert, sondern auch der beteiligte Mensch neu situiert und seine Rolle im Schaffensprozess dezentriert. Die Künstler führen mit ihren Kunstwerken vor, dass es möglich ist, über den Abgrund des Nichtverstehens hinweg kreative Beziehungen zu Tieren einzugehen.
Auch Schmetterlinge sind beliebte Ko-Autoren: Joos van de Plas etwa stellt Schmetterlingsraupen bedrucktes Papier, bemalten Karton oder Plastikwerkstoffe zur Verfügung, mit denen sie dann ihre temporären Wohnstätten bauen. Mit den Raupen des Seidenspinners und deren Kokons beschäftigen sich besonders prominent Liang Shaoji und Neri Oxman, wobei neben ästhetischen und technologischen Fragestellungen zunehmend auch ökologische und ethische Diskurse eine Rolle spielen.
So erkundet Neri Oxman nachhaltige Formen der Gewinnung von Seidenfäden, ohne dabei wie üblich die Kokons zu kochen und die Raupen zu töten. Wahre Handlungsmacht entfalten aber vor allem die Schmetterlinge, die Kristina Buch als Teilnehmerin der documenta 13 für ihre Installation „The Lover” in ihrem Atelier gezüchtet hat, um sie dann in einem eigens angelegten Hochbeet auszusetzen: Obwohl als lebendige Ausstellungsstücke konzipiert, konnten die freigelassenen Tiere aktiv ihrer künstlerischen Rahmung entfliehen.
Künstlerische Arbeiten können auch Empathie mit Insekten hervorrufen: Das gelingt Chen Sheinberg mit seinem Kurzfilm „Convulsion”, 2010, eines auf dem Rücken liegenden, „schreienden” Käfers, der Mitleid erregt. Der Fokus in der Wahrnehmung von Insekten hat sich also heute verschoben.